Die Ethikkommission für das Autonome Fahren hat in den letzten Tagen ihre Ergebnisse vorgestellt. Das meiste davon erscheint mir ganz vernünftig. Manche sind überrascht, dass sich die Kommission um die ethischen Dilemmas etwas „herum gedrückt“ hätte. Dass es keine Anleitung gibt, wann eine alte Oma eher zu überfahren ist als ein kleines Kind oder ähnliches, erscheint mir aber wenig überraschend. Die Lösung sich auf die minimale Anzahl von Opfern zu beschränken halte ich für wohl durchdacht.
Ein Punkt stört mich jedoch etwas. So gab es das Ergebnis, dass es nicht mit der menschlichen Selbstbestimmung vereinbar sei, wenn ein Zwang bestünde, autonome Fahrzeuge zu benutzen. Das halte ich für zynisch, wenn man sich die Anzahl von Verkehrstoten anguckt, die heute durch Fehler des Fahrers entstehen (fast alle, 2015 waren es 88%!). Wenn man schon keine gesetzliche Regelung haben will, sollte man zumindest klar machen, wer im Falle des manuellen Fahrens verantwortlich ist: Der Fahrer. Spätestens, wenn eine ausreichende Marktdurchdringung mit Autonomen Fahrzeugen erreicht ist, sollten also die Haftpflichtversicherungen für Fahrzeuge abgeschafft werden, so dass Unfallfahrer auch einmal am Geldbeutel merken, was sie in ihrer Überheblichkeit so alles anrichten.